Pressemitteilung von Nuklearia e.V. und Mothers for Nuclear Deutschland
Beschließt der Bundestag keine Gesetzesänderung, wird Deutschland durch die Stilllegung der Kernkraftwerke jedes Jahr zusätzliche 70 Millionen Tonnen klimaschädliches CO₂ ausstoßen. Daher demonstrieren Nuklearia und Mothers for Nuclear am kommenden Samstag (21.8.) für eine Änderung des Atomgesetzes und den Weiterbetrieb der Anlagen. Es ist der fünfte von sechs Aktionstagen der Nuklearia.
Zwei Demonstrationen
Nach vier Aktionstagen an den Kernkraftwerken Emsland, Brokdorf, Grohnde und Isar sowie an Orten in der Nähe der Kernkraftwerke macht der Nuklearia e. V. am kommenden Samstag (21. August 2021) in Heilbronn und am Kernkraftwerk Neckarwestheim Station.
Am Samstagvormittag wird es zunächst von 10 bis 12 Uhr eine Pro-Atom-Kundgebung in Heilbronn am Hafenmarktturm (Sülmerstraße 24–30) geben.
Nachmittags treffen sich die Teilnehmer um 14 Uhr auf dem Rastplatz Atombuckel in Gemmrigheim und ziehen von dort aus zum Parkplatz des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Dort wird eine Kundgebung stattfinden, die bis 16 Uhr dauern wird.
Einige Aktivisten wollen anschließend im Neckar schwimmen gehen. Britta Augustin von Mothers for Nuclear: »Wir haben eine wunderbare Natur, und die wollen wir für unsere Kinder erhalten. Kernenergie braucht nur sehr wenig Fläche. Sie hält Boden, Luft und Wasser sauber. Darauf wollen wir mit unserer Schwimmaktion hinweisen.«
Die Kundgebungsreihe unter dem Motto »Critical Climate Action« will auf die Dringlichkeit wirksamer Klimaschutzmaßnahmen hinweisen. Die Aktivisten von Nuklearia und Mothers for Nuclear fordern insbesondere, statt der CO₂-armen Kernkraftwerke klimaschädliche Kohlekraftwerke stillzulegen. Kernenergie und Erneuerbare seien keine Gegner. Sie sollten beide miteinander genutzt werden, um Kohle und Erdgas zu verdrängen.
Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich den Protesten anzuschließen.
Klimaschutz und Versorgungssicherheit im Fokus
Rainer Klute, Vorsitzender des Nuklearia e. V.: »Nach der Stilllegung der Kernkraftwerke werden vor allem Kohle- und Erdgaskraftwerke in die Bresche springen und den sonst fehlenden Strom liefern. Anders als die Kernkraftwerke werden sie dabei aber gewaltige CO₂-Mengen ausstoßen – 70 Millionen Tonnen zusätzlich pro Jahr.«
Klute weist auf ein weiteres Problem hin: »Wir hatten in Deutschland immer eine sehr gute Stromversorgung. Jetzt steuern wir aber auf eine Versorgungslücke zu. Wir legen die Kernkraftwerke still und wollen auch die Kohlekraftwerke stilllegen. Sonne und Wind liefern aber nicht bedarfsgerecht und können die Versorgung nicht jederzeit gewährleisten. Gaskraftwerke fehlen, und die Transportkapazitäten für Strom aus dem Ausland sind begrenzt.« Als Folge müssten sich Bürger und Industrie auf Stromausfälle einstellen oder auf einen sehr viel längeren Betrieb der klimaschädlichen Kohlekraftwerke. In einer solchen Lage CO₂-freie Kernkraftwerke zu verschrotten, sei »einfach Wahnsinn«, so Klute.
Rednerliste
Bei den Kundgebungen in Heilbronn und am Kernkraftwerk Neckarwestheim sind bislang als Redner angekündigt:
- Dr. Björn Peters (Unternehmens- und Politikberater)
- Britta Augustin (Mothers for Nuclear)
- Lisa Raß (Mothers for Nuclear)
- Dr. Markus Vester (Elektrotechnik-Ingenieur)
- Noah Jakob Rettberg (Nuklearia)
- Rainer Klute (Vorsitzender Nuklearia e.V.)
- Simeon Preuß (Physik- und Mathelehrer, Ex-Atomkraftgegner und Atom-Youtuber)
Abschluss der Demoreihe in Augsburg und Gundremmingen
Am Samstag, 4. Spetember 2021, kommt die Demoreihe »Critical Climate Action« mit Kundgebungen in Augsburg und am Kernkraftwerk Gundremmingen zum Abschluss.
Der Nuklearia e. V. ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung und des Umweltschutzes. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.
Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO₂-arm und vermeidet Luftverschmutzung. Dadurch trägt Kernenergie erheblich zum Umwelt- und Klimaschutz bei.
Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.
Kontakt Mothers for Nuclear Deutschland – Österreich – Schweiz