Keine Abschaltung CO2-armer Energie!

Offizielles Grußwort von Atte Harjanne zur Demo am 19.11.2022 in Berlin

Atte Harjanne ist Vizepräsident der finnischen Grünen („Grüner Bund“), welche Teil der Regierungskoalition in Finnland sind
Atte Harjane ist außerdem Mitglied des finnischen Parlaments

Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt sind ernste, ja existenzielle Bedrohungen für unser Wohlergehen. Wir müssen die Weltwirtschaft dekarbonisieren und sicherstellen, dass wir der Natur und den Ökosystemen genügend Raum und Ressourcen zum Gedeihen lassen und gleichzeitig eine nachhaltige menschliche Entwicklung ermöglichen.

Energie-Unabhängigkeit!

Ein weiteres Gebot der Stunde ist es, sich von der Energieabhängigkeit von Russland zu lösen: Wir müssen aufhören, die brutale Kriegsmaschinerie zu finanzieren, und dabei darauf achten, dass wir keine neuen problematischen Abhängigkeiten zu autoritären Staaten schaffen.

All dies erfordert eine Menge sauberer Energie.

Wind- und Solarenergie sind zwar hervorragende Möglichkeiten zur Energieerzeugung, doch sollte die Kernenergie nicht ausgeschlossen werden: Sie ist eine ressourceneffiziente, CO2-arme und nachhaltige Quelle für Strom und Wärme. Das eigentliche Rennen findet nicht zwischen Kernenergie und erneuerbaren Energien statt, sondern es geht darum, so schnell wie möglich aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen.

Dauerhafte Abhängigkeit von Fossilen

Eine Politik, die nur auf erneuerbare Energien setzt, kann zu einer dauerhaften Abhängigkeit von fossilem Gas und einem nicht nachhaltigen Niveau der Bioenergienutzung führen. In diesem Jahr haben wir gesehen, welche Folgen die Abhängigkeit von fossilem Gas haben kann. Selbst in Kriegszeiten sollten wir sehr vorsichtig sein, uns nicht auf einen Weg festzulegen, der uns nicht so schnell wie möglich zu einer tiefgreifenden Dekarbonisierung führt.

Abschaltung in Energie- und Klimakrise?

Die Abschaltung bestehender CO2-armer Energiequellen in Zeiten, in denen wir sowohl eine Energie- als auch eine Klimakrise haben, ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Nicht nur im Hinblick auf das Klima, sondern auch im Hinblick auf die Energiesolidarität in Europa.

Natürlich steht es jedem Land frei, seinen Energiemix zu wählen. Ich würde mir wünschen, dass diese Entscheidungen von einer wissenschaftlich fundierten Energiepolitik geleitet werden, bei der der Zweck über die Mittel gestellt wird. Das ist der Weg, um mit der aktuellen Situation fertig zu werden und eine nachhaltige und sichere Energiezukunft aufzubauen.

Atte Harjanne zur Demonstration „Kernkraft statt Krise“ am 19.11.2022 in Berlin

[bunte Zwischenüberschriften hinzugefügt]

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