Critical Climate Action – Demonstrationen für Klimaschutz mit Kernkraft
Kohlekraftwerke vom Netz nehmen, erneuerbare Energien und Kernkraft vereint für den Klimaschutz einsetzen – das sind die zentralen Forderungen der Kampagne Critical Climate Action. Nuklearia und Mothers for Nuclear geben jetzt die Aktionstermine 2021 bekannt.
Laufzeitverlängerung wäre größte, wirksamste und billigste Klimaschutzmaßnahme
Es wäre die mit Abstand größte, wirksamste und billigste Einzelmaßnahme zum Klimaschutz: 70 Millionen Tonnen CO₂ ließen sich jedes Jahr einsparen, würde Deutschland statt der letzten Kernkraftwerke Braunkohlekraftwerke gleicher Leistung vom Netz nehmen. Doch laut Atomgesetz müssen die sechs Kernkraftwerke bis Ende 2022 endgültig abgeschaltet werden, drei davon bis Ende dieses Jahres. Stattdessen bleiben viele Kohlekraftwerke am Netz und blasen große Mengen CO₂ in die Atmosphäre.
Viele Klimaschützer halten das für einen schweren Fehler. Rainer Klute, Vorsitzender des Vereins Nuklearia, rechnet vor: »Was die Kernkraftwerke an CO₂ einsparen, ist gigantisch. 70 Millionen Tonnen – das können wir an keiner anderen Stelle ausgleichen. Inlandsflüge beispielsweise müssten wir gleich 35 Mal verbieten, um auf die gleiche Einsparung zu kommen.« Für verlängerte Laufzeiten fielen zwar Kosten an, um die Kernkraftwerke für den Weiterbetrieb fit zu machen, erläutert Klute, doch kämen diese Ausgaben durch den Stromverkauf mehrfach wieder herein. »Eine Klimaschutzmaßnahme, die Geld für weitere Klimaschutzmaßnahmen verdient.«
Klimaschutz mit Kernkraft und Erneuerbaren im Verbund
Der Verein ruft daher zu Demonstrationen unter dem Motto »Critical Climate Action« auf. Die Politik müsse endlich einsehen, dass ein wirksamer Klimaschutz nur mit erneuerbaren Energien und Kernkraft im Verbund möglich sei.
Mitmachen sollten alle, denen ein wirksamer Klimaschutz mit allen Mitteln unter den Nägel brenne. Wer Kohlekraftwerke lieber heute als morgen abschalten will, wer im Atomausstieg nur noch ein überkommenes gesellschaftliches Tabu sehe, solle zu den Demos kommen, so Nuklearia. Der Verein ruft ausdrücklich auch Unterstützer erneuerbarer Energien zum Mitmachen auf. Es gelte, gemeinsam die fossilen Energien Kohle und Erdgas zu verdrängen.
Demo-Termine
Die erste Demonstration wird am kommenden Samstag am Kernkraftwerk Emsland im niedersächsischen Lingen stattfinden. Danach folgt bis zum 4. September alle 14 Tage eine weitere Demonstration an einem Kernkraftwerk, immer samstags, immer von 14–16 Uhr:
- 26. Juni: Kernkraftwerk Emsland (Lingen, Niedersachsen)
- 10. Juli: Kernkraftwerk Brokdorf (Brokdorf, Niedersachsen)
- 24. Juli: Kernkraftwerk Grohnde (Emmerthal, Niedersachsen)
- 7. August: Kernkraftwerk Isar (Niederaichbach, Bayern)
- 21. August: Kernkraftwerk Neckarwestheim (Gemmrigheim, Baden-Württemberg)
- 4. September: Kernkraftwerk Gundremmingen (Gundremmingen, Bayern)
Infostände und Kundgebungen in Innenstädten noch fraglich
Außerdem will die Nuklearia an den Demo-Samstagen in nahegelegenen Innenstädten über die Kernenergie informieren. Dazu sollen vormittags Infostände oder Kundgebungen laufen. Ob das klappt, ist wegen der Covid-19-Pandemie trotz Entspannungen aber noch unklar. »Wir werden in Abstimmung mit den Behörden nur kurzfristig entscheiden können, was geht«, erläutert Nuklearia-Vorsitzender Rainer Klute. Er kündigt zeitnahe Informationen über die Website critical-climate-action.de sowie über die Website und die Social-Media-Kanäle des Vereins an.
Mütter für die Kernenergie
»Mit erneuerbaren Energien allein können wir den Klimaschutz nicht stemmen«, sagt Nuklearia-Aktivistin Britta Augustin. »Wir brauchen dazu wirklich alle Mittel. Und nun sollen wir auf das wirksamste von ihnen verzichten? Das kann doch wohl nicht wahr sein!« Die dreifache Mutter ist nicht nur in der Nuklearia aktiv. Augustin engagiert sich auch bei den »Mothers for Nuclear«, einer Initiative, der Mütter in aller Welt angehören. »Wir wollen unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt hinterlassen. Und wir sind überzeugt: Das geht nicht ohne die Kernenergie. Die greift am wenigsten in die Natur ein«, meint Britta Augustin.
Bei der Critical Climate Action sind die »Mothers« in Süddeutschland mit von der Partie. Am Samstag, 26. Juni, laden sie in Heilbronn zu einer Kundgebung ein, parallel zur Auftaktdemo im norddeutschen Lingen. Diese Kundgebung wird von 12–13 Uhr in der Fleiner Straße stattfinden. Die Mütter wollen auf die Critical-Climate-Action-Demos hinweisen und dazu einladen, besonders zu den Demos in Neckarwestheim und Gundremmingen, den beiden Kernkraftwerken in der Region. Aber auch bei der Critical-Climate-Action-Demo am niedersächsischen Kernkraftwerk Grohnde wollen die Mothers for Nuclear Präsenz zeigen.
Bundesregierung ist in der Verantwortung
Ob Deutschlands größte Klimaschützer auch über 2022 hinaus tätig sein können oder nicht, dafür ist die Bundesregierung verantwortlich. Für eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke muss jedenfalls das Atomgesetz geändert werden. Der Appell der Veranstalter von Critical Climate Action richtet sich daher vor allem an die Bundesregierung. »Wir können nicht mehr warten. Die Situation ist kritisch. Die Regierung weiß doch, was auf dem Spiel steht. Wirksamer Klimaschutz für uns und unsere Kinder darf nicht länger an unwissenschaftlichen Vorurteilen scheitern«, appelliert Britta Augustin.
Breite Zustimmung in der Bevölkerung
Kernenergie und Erneuerbare gemeinsam für den Klimaschutz – dies findet auch in der Bevölkerung große Zustimmung. Dies ergaben kürzlich zwei repräsentative Umfragen. Laut Allensbach-Institut sind 42 Prozent der Deutschen für diese Idee. Nur 34 Prozent lehnen sie ab. Civey ermittelt sogar eine Zustimmung von rund 50 Prozent bei gut 41 Prozent Ablehnung. Sogar unter Grünen-Wählern kann sich ein verblüffend hoher Anteil für einen Verbund aus Kernkraft und Erneuerbaren erwärmen.
Weitere Informationen über Critical Climate Action:
- Website: https://critical-climate-action.de/
- Hashtag: #CriticalClimateAction
Über die Nuklearia
Der Nuklearia e. V. ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung und des Umweltschutzes. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.
Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO₂-arm und vermeidet Luftverschmutzung. Dadurch trägt Kernenergie erheblich zum Umwelt- und Klimaschutz bei.
Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.
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- Kontakt: Rainer Klute, E-Mail: rainer.klute@nuklearia.de, Telefon: 0172 / 2324824, Twitter: @Rainer_Klute, Facebook: Rainer Klute
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